Es tobt in mir

Gefühle und Gedanken können uns überrennen wie eine Büffelherde. Wir brauchen nicht erst erwachsen zu werden, um die Bandbreite an Emotionen zu fühlen, zu denen wir Menschen in der Lage sind. Bereits im Kindesalter liefert das Leben genug Stoff für negative Gefühle. Das kann Streit unter Geschwistern sein, Hänseleien auf dem Schulhof, zerbrochene Freundschaften, Ellbogen-Gerangel im Sportverein, eine verhauene Klassenarbeit, Angst vor dem morgigen Referat, kaum Freiräume, Krankheit oder Scheidung der Eltern, Verlust des geliebten Haustiers und vieles mehr. Spätestens mit Beginn der Pubertät fahren die Emotionen ohnehin erst so richtig wild Karussell. Auch wenn es Eltern weh tut, das eigene Kind in dieser Verfassung zu sehen und sie dem Nachwuchs die Krise am liebsten ersparen würden: Heranwachsende brauchen die Möglichkeit, Widrigkeiten und negative Gefühle zu erleben. Nur so können sie lernen, mit Herausforderungen umzugehen, um zukünftige Schwierigkeiten besser zu meistern.

Stress lass nach

Das innere Gefühlschaos, die erlittene Niederlage, Überforderung, Wut, Frust oder Trauer sind für das Kind oder den Jugendlichen an sich nicht das Problem. Leidensdruck entsteht erst dann, wenn ihnen Lösungsstrategien fehlen, um mit einer emotional schwierigen Situation umzugehen. Wer nicht die Fähigkeiten, Kräfte und Ressourcen zur Verfügung hat, um eine oder mehrere Herausforderungen zu bewältigen, erlebt Stress. Dieser kann sich zum Beispiel in klassischen Symptomen wie Nervosität, Unkonzentriertheit, Kopf- und Bauchschmerzen oder Schlafschwierigkeiten äußern bis hin zu sozialer Isolation und Depression.

Schlüsselfaktoren der Resilienz

Was haben von Natur aus resiliente Kinder & Jugendliche, was andere nicht haben? Sie können ihre eigenen Gefühle und die ihrer Mitmenschen besser erkennen und einordnen. Sie sind auch in der Lage, ihre Emotionen zu kontrollieren und um Hilfe oder Rat zu bitten. Sie verlassen sich auf ihre eigenen Stärken und Kompetenzen und gehen Problemsituationen aktiv an. Genauso realistisch erkennen Sie, wenn etwas für sie unbeeinflussbar ist.
All diese Fähigkeiten tragen dazu bei, dass sie Stress weniger als Belastung, sondern vielmehr als Herausforderung fühlen. Und dass sie Strategien zur Problemlösung selbstständig auf ähnliche Situationen übertragen können.

Stärke trainieren

Natürlich sind die oben beschriebenen Kompetenzen resilienter Kinder und Jugendlicher nicht immer gleich ausgeprägt. Resilienz kann sich auch in einem Bereich stärker und in einem anderen schwächer zeigen. Einige Kinder sind einfach sensibler als andere und werden in Krisenzeiten immer mehr hadern. Wichtig ist, unsere individuelle Wahrnehmung für persönliche Stresssituationen zu schärfen. Und zu realisieren, was sie körperlich und seelisch mit uns machen.

Resilienz-Fähigkeit lässt sich ein Leben lang stärken und bereits als Kind systematisch fördern und wunderbar trainieren. Dabei unterscheidet sich die Resilienz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen grundsätzlich nicht. Wer sich als Kind resiliente Eigenschaften aneignet, kann sich diese auch im späteren Leben zu Nutze machen. Allerdings entwickeln Kinder ihre innere Widerstandskraft zum Großteil im Zusammenspiel mit Erwachsenen. Sie brauchen eine feste Bezugsperson (egal ob Eltern oder außerhalb der Familie), die ihnen Wertschätzung und Verständnis entgegenbringt. Werden einem Kind Wärme, Vertrauen, Interesse und der Glaube an die eigene Selbstwirksamkeit vermittelt, formt dies seine innere Haltung und stärkt die seelische Widerstandsfähigkeit. Es kann sich selbst behaupten, wird leistungsmotivierter und lernt einen flexiblen Umgang mit schweren Lebenssituationen.

Ein Kurs, ein Ziel

Mit meinem Trainingsangebot möchte ich Kinder und Jugendliche bestmöglich auf Stresssituationen vorbereiten und ihnen konkrete „Werkzeuge“ an die Hand geben, mit deren Hilfe sie komplizierte Situationen effektiver meistern können. Für mehr Gelassenheit im Schulalltag, mehr Kraft und emotionale Stabilität im Umgang mit anderen Menschen und für mehr Selbstvertrauen. Mein Angebot richtet sich an Kinder, die aktuell durch Stress belastet sind, aber genauso an junge Teilnehmer, die präventiv von einem solchen Training profitieren möchten.

Damit der Transfer der Kursinhalte in den Alltag gelingt, arbeite ich mit vielen praktischen Übungen, realitätsnahen Rollenspielen und Entspannungseinheiten. Je nach Alter der Teilnehmer, verwende ich sehr bildhafte Vergleiche und Beschreibungen (z.B. mein Körper als Alarmanlage, Gefühlsampel), um Abstraktes greifbar zu machen. Meine Herangehensweise ist spielerisch statt problemfixiert und immer positiv motivierend. Indem sich die Kinder selbst „lesen“ lernen, entwickeln sie Vertrauen in Ihre Selbstwahrnehmung und in ihre Qualitäten. Der Kurs ist ein Präventionskurs und wird daher von den Krankenkassen bezuschusst. Er umfasst 8 Einheiten à 90 Minuten, in denen wir mit negativen Gedankenmustern brechen, Mut und Selbstvertrauen fassen, lernen zuzuhören, zu überlegen, klug zu handeln und Unterstützung einzufordern.

Selbstverständlich konzipiere ich auch individuelle Resilienz-Seminare, bedarfsorientiert und zielgruppengerichtet. Sowohl Präsenzveranstaltungen in Ihrer Einrichtung als auch Online-Seminare sind buchbar. Sprechen Sie mich gerne an!

Das Training wird angeboten von:

Anke Frielinghaus

Anke Frielinghaus

Dipl. Sozialpädagogin, Gewaltpräventionstrainerin, LOOVANZ Resilienztrainerin

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